Ortsteile

Ischgl 
Der Hauptort der Gemeinde Ischgl stellt ein räterromanisches Haufendorf dar und liegt großteils auf dem Schuttkegel des Fimbabaches. Die ältesten Häuser entstanden rund um die Kirche und im auch heute noch sehr engen Ortskern. Frühere selbständige Weiler, wie Hintergrist, Prenner und Pasnatsch sind mittlerweile mit dem großen Dorf verwachsen, da in den letzten Jehrzehnten eine enorme Bautätigkeit stattfand und sehr viele neue Häuser errichtet wurden. Hauptanziehungspunkt des Dorfes ist die dem hl. Nikolaus geweihte Pfarrkirche, welche als eine der schönsten im Land Tirol bezeichnet wird. 

 

Mathon
Mathon liegt ca. 4 km westlich vom Hauptort Ischgl und ist die größte Fraktion der Gemeinde Ischgl. In Mathon, das sich in den letzten Jahren stark vergrößert hat, leben ca. 350 Einwohner. Wie in der gesamten Gemeinde ist auch in Mathon Vieles auf den Tourismus als Haupterwerbsquelle ausgerichtet. Besonders beliebt bei den Kindern ist im Winter der Schilift, wo auch wöchentlich Fassdaubenrennen abgehalten werden. Auch der Wildpark erfreut sich gößter Beliebtheit.
Kirchlich ist die Fraktion der Pfarre Galtür angeschlossen und wird vom Pfarrer von Galtür mitbetreut.

Der Name Mathon
aus: Jaufer 'Die romanischen Orts- und Flurnamen des Paznaun“.
1360 Muntane
1374 Montan
1404 Montaun
1465 Mottana, Mottaun, Matan
1509 Gueter uff Mathan
1547 Mattan
1583 Mundtay
1624 Monthani
1767 Mattan
1857 Mathon
Mathon, einer der ältesten Weiler des Tales, ist sehr gut durch Belege bestimmt: der erste Beleg Montan aus dem Jahre 1374 ordnet den Namen den ähnlichen Formen in Ardez, Sent und Remüs zu. Damit ist er als lat. Montanus 'auf dem Berg bezüglich' zu erklären. Schorta, RN 2/1, 211 und Kübler, Graubünden, 145, nennen die Parallelen aus dem Bündner Gebiet.

Die lautliche Entwicklung von Montan zu Mathon (th nur als überlieferte Schreibtradition beibehalten) entspricht ganz den Regeln: die Verdumpfung von a zu o, vor Nasal zu ou.
führte bereits Ende des 13. Jahrhunderts zu einem o-Laut. Der Vortonvokal in seiner labilen Stellung wurde zu (a/e) abgeschwächt, das n- war schon romanisch ausgefallen, wie die rätoromanischen Formen Mataun, Matann, etc. (bei Schorta) beweisen. Das auslautende -on teilte dasselbe Schicksal wie alle -n-Endungen in diesem Sprachgebiet: es wurde nasaliert und verlor damit das -n.

Geschichte
Der Name Mathon kommt aus dem rätoromanischen und bedeutet Berg- oder Alpgegend.
Urkundlich wird Mathon erstmals im Jahre 1173 genannt, als Ulrich III. von Tarasp, der Stifter des Klosters Marienberg, seinem Hauskloster die Alpe Mathon (Alpem Mutanem) schenkte. Aus der Alpe Mathon wurde im Laufe des 13. Jahrhunderts, spätestens aber mit der Einwanderung der Walser um 1320 eine Dauersiedlung.
Im Marienberger Urbar, das der Prior und Chronist Goswin im Jahre 1390 verfasste, werden alle Besitzungen des Klosters, darunter auch die Lehensgüter im Paznaun, aufgezählt. Darin heißt es: 'Ebenso eine Wiese mit Haus und Stadel, das einst ein gewisser Vetle bebaute, gibt 8 Käse und heißt in Motan'.
Die erste Besiedelung des Ortes erfolgte, wie aus den verschiedenen Lehensbriefen zu ersehen ist, ausschließlich auf der Nederseite. Erst allmählich wurde der Wald auf der Sonnenseite gerodet und schöne Wiesen und Äcker gewonnen.
Neben dem schon genannten Kloster Marienberg besaßen auch das Frauenkloster Münster und die beiden Kirchen St. Peter und St. Lorenz in Sent Güter in Mathon.
Von der Kirche St. Peter, die heute noch als Ruine auf einem felsigen Hügel etwas außerhalb von Sent steht, waren die Ischgler und damit auch die Mathoner kirchlich abhängig. Dorthin brachten sie bis zum Ende des 15. Jahrhunderts ihre Toten, um sie in geweihter Erde zu begraben.
Im Feuerstättenverzeichnis von 1427 sind in Mathon bereits 22 Familien angegeben.
Der Tiroler Landesfürst Herzog Sigmund der Münzreiche verlieh im Jahre 1416 den Ischglern die niedere Gerichtbarkeit.
Rechtstreitigkeiten konnten dadurch von einem gewählten Richter im Dorf entschieden werden und es blieb den Bewohnern von Ischgl und Mathon der lange Weg nach Nauders erspart.
Das Steuer- und Verteidigungswesen sowie die Kriminalgerichtsbarkeit blieb jedoch in den Händen des Richters von Nauders.
1755 wurde oberhalb von Brandstall nach Gold gegraben. Dazu heißt es in der Ischgler Pfarrchronik:
'1755 wurde in Mathon ein Goldbergwerk entdeckt und demselben nachgegraben, weil dasselbe aber nicht ergiebig war und dabei etliche Knappen um ihr Leben gekommen sein sollen wurde dasselbe aufgegeben.'
Heute erinnert noch ein ca. 20 m langer Stollen und der Name 'Knappaschrofa' an dieses Unterfangen.
Ein Großbrand vernichtete im Jahre 1804 die ersten drei Häuser östlich der Kirche. Ein Jahr später brennt ein Haus in der 'Inneren Neder' zur Gänze ab.
Am 8. März 1817 zerstörte eine Lawine das Haus des Johann Schueler im Brandwaldali. Johann Schueler. der allein in seinem Haus lebte, flüchtete in den Keller, wo man ihn 4 Tage später lebend fand. Das 19. Jahrhundert war gekennzeichnet durch wirtschaftliche Not. Die Zeit des Handels im Paznaun war vorbei. Das karge Tal konnte seine Menschen nicht ernähren, so gingen auch viele Mathoner in die Fremde, um ihr Brot zu verdienen. Die Buben wanderten als Hirten nach Schwaben, die Männer als Taglöhner oder Handwerker in die Schweiz, nach Bayern oder in die
österreichischen Länder.
Diese Entwicklung ist auch an der Stagnation der Einwohnerzahlen in Mathon abzulesen.
Im Jahre 1826 zählte man in Mathon 48 Häuser mit 221 Einwohnern.
61 Jahre später im Jahr 1887 ergab eine Zählung 44 Häuser und 220 Einwohner.
Dem Bauern Franz Anton Pöll aus Valzur gelang am 12. Juli 1861 mit dem Schweizer Bergsteiger und Schriftsteller Johann Jakob Weilenmann die Erstbesteigung des Fluchthorns.
Im Jahre 1895 gründete der Wirt und Fraktionsvorstand Benjamin Kathrein die Feuerwehr. Unter seiner Führung schlossen sich 18 Bauern zu einer Sennereigenossenschaft zusammen und erbauten eine Sennerei.
Nach heftigen Regenfällen bedroht im Sommer 1896 eine Mure den Weiler Valzur. Die Gefahr konnte abgewendet werden und es entstand nur geringer Schaden. Um in Zukunft Gottes Schutz zu erflehen versprachen die Valzurer eine kleine Kapelle zu erbauen.
Mit dem Bau der Lourdeskapelle lösten die Valzurer ihr Versprechen ein Jahr später ein.
Am 15. August 1896 wurde in Mathon das erstemal der Telegraph verwendet. Am 20. Juli 1905 brannte das Haus des Sebastian Zangerl im 'Nederli' mit Stall und Stadel ab. Im selben Jahr wurde der Konsum gebaut.
Benjamin Kathrein errichtete im Jahr 1908 auf der Alpe Mutta die Kathreinhütte - heute Friedrichshafnerhütte.
1912 begannen die Mathoner mit dem Bau des neuen Schulhauses.
Dazu übermittelte der k.k. Landesschulrat der Gemeindevorstehung einen Plan mit der Bemerkung: 'Es ist der Plan vom Schulhaus in Schnann, der auch für Mathon entsprechen dürfte'.
Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahre 1914 wurde der Bau eingestellt und erst im Jahre 1925 vollendet.
1920 kaufte die Marktgemeinde Landeck von der Fraktion Mathon 18 Musikinstrumente, damit wurde die von Benjamin Kathrein um 1910 gegründete Musikkapelle endgültig aufgelöst. 1938/39 wurden 3 Zollhäuser gebaut. Die in den Jahren 1940 und 1941 errichtete Wasserleitung ist heute noch in Betrieb. Die beiden Weltkriege haben, so wie überall, auch bei uns ihre Spuren hinterlassen. Neben Not und Elend hatten die Mathoner im 1. Weltkrieg 11 und im 2. Weltkrieg 8 Gefallene zu beklagen.
Im Herbst 1945 begannen die Vorarlberger Illwerke die Häuser in Mathon mit elektrischem Strom zu versorgen. Mit dem Bau der Seilbahn in Ischgl im Jahre 1963 begann auch für Mathon der wirtschaftliche Aufschwung. 

 

Ebene
Der Weiler Ebene ist der Weiler der Gemeinde Ischgl, der am weitesten talauswärts liegt (ca. 3 km vor dem Hauptort). Der größere Teil des Weilers liegt am orographisch linken Ufer der Trisanna, lediglich zwei Häuser stehen auf der anderen Talseite.
In diesem Weiler wohnen derzeit ca. 40 - 45 Personen.

Kapelle Maria Hilf
Die Kapelle wurde 1676 erbaut und erhielt anlässlich einer Renovierung im Jahr 1793 ihre heutige Form. Eine geschwungene Giebelfassade prägt das Äußere der Kapelle. Bemerkenswert ist der Altar mit Figuren aus der Werkstatt von Josef Georg Witwer. 

 

Platt
Der Weiler Platt muss erst spät besiedelt worden sein. Sonst hätte er einen romanischen Namen wie sein Nachbarort Vergröß. Die ersten Siedler - Baldauf - sollen von Ulmich gekommen sein. Sie erbauten einen Hof außerhalb vom Waldhof, der aber von der 'Birchatallahna' gefährdet war. So gaben sie diesen Hof auf und siedelten sich auf Platt an. Auch die anderen Familiennamen deuten auf die Besiedlung aus dem Untertal: Baldauf, Pfeifer, Pöll, Schönherr, Siegele.
Das Leben in diesem Weiler war sicher schwer und voller Entbehrungen. Man kann mit bestem Willen nicht viel von einer 'platten' Ebene finden, die dem Ort den Namen gab. Die Hausnummem erzählen Geschichte: Im Doppelhaus 91 + 92 wohnten die Familien Walser (92 später Haus Brunelle). Das Doppelhaus ist 1957 abgerissen und an dessen Stelle ein Neubau errichtet worden. Die Siegele wohnen im Haus 94. Im Haus 95 (heute Dorfblick) wohnte Ferdinand Schönherr (Pater genannt - Sohn des Alois Schönherr, Wöberli in Ebne). Es waren meist kinderreiche Familien, die droben im Vergrößkar für die paar Stücklein Vieh das Wildheu zusammenscharpen mussten, um durch den Winter zu kommen. Der einzige Vorteil war die Sonnseite, die den Anbau von ein paar Kartoffeln, ein bißchen Gerste ermöglichte. Es verirrte sich wohl auch hie und da ein Stück Wild in den meist mit magerer Kost gefüllten Kochtopf.
Ein Bauer ging als Schuhmacher auf die Stör. Die Kinder dieser Familie hatten wenigstens etwas an den Füßen. Ein Bauer war ein geachteter Zimmermann. Über die jenseitigen Berge führte manch heimlicher Schmuggelpfad ins benachbarte Samnaun. Aber selbst das Schmuggeln wollte nicht immer gelingen. Die nach Landeck geschickte 'schwangere' Frau wurde von Ajax-Paketen (Tabak) entbunden und die ganze Sache flog auf.
Erst nach dem zweiten Weltkrieg gab es Arbeit: aus Bauern wurden Nebenerwerbsbauern.
Die Häuser 91 (1957) und 94 (1972) sind beide neu erbaut worden. Im Jahre 1992 erbaut Serafin Siegele das Haus Nr. 312 und im Jahre 1995 wird der Neubau Nr. 298 des Erwin Walser fertig.
Zu Platt gehört noch der Ahlihof Nr. 94 a, der 1980 erbaut wurde. Früher einmal gab es zwei Höfe im Ahli. Nach der Wassergröße 1762 und 1764 hat man den Hof weiter zum Wald hinaufgebaut. 1774 gab man aber diesen Hof wieder auf. Zu diesem Hof, der nach Sins zehentpflichtig war, gehört ein Stück Eigenwald und eine eigene Atzung. Die letzte Besitzerin des Ahlihofes war M. Katharina Schönherr, verehelicht mit Matthias Wechner. Im Jahre 1903 wurde der Hof von den Kindern an die Gebrüder Johann und Anton Jehle verkauft. Diese rissen den Hof ab und benutzten das Gut als Langazweide. Heute gehört das ganze Grundstück Otto Jehle.
Am 27. Februar 1870 um 10 Uhr nachts vernichtet ein schrecklicher Brand das Haus Nr. 93 der Familie Ignaz Pöll, Vieharzt im kleinen Weiler Platt. In den Flammen finden fünf Kinder den Tod. Das Haus wird nicht mehr aufgebaut. Die Hausnummer scheint heute in Ischgl im sogenannten Vierkanthof auf. Am Brandplatz erbaut der Vater zur Erinnerung eine kleine Kapelle. Sie steht an der Stelle des abgebrannten Hauses. Leider wird es viele Ischgler geben, die ihr Leben lang nie das Innere dieses kleinen Kirchleins schauen werden. Dafür hat jeder sein Schärflein beigesteuert, denn die Gemeinde war es, die die Kosten für das Herrichten übernommen hat. Jedenfalls ist aus einer sehr verwahrlosten Kapelle (war lange Zeit ein Abstellraum) ein schmuckes Kirchlein geworden. Ein schöner Rundbogen über den wenigen Betstühlen, ein kleiner Altar, zwei Rundbogenfenster sind bestens restauriert. Sie ließen die Besucher in diesem kleinen Weiler einst einen kleinen Hauch der großen Dome spüren. Es waren Paznauner Maurer, die die weite Welt gesehen hatten und heimgekehrt eine Miniatur des in der Fremde Gesehenen erbauten. Es überrascht das Stuckdekor über den Triumphbögen und den Fenstern. Auf dem Altar steht eine Statue der Mutter Gottes mit dem Kind. Beide sind mit einer Krone geschmückt - ein Werk von Michael Lechleitner aus dem 17. Jh.. Darüber hängt an der Altarwand ein Bild der Hl. Drei Könige. Wohin die dann gekommen sind ist unbekannt, man erzählt jedoch, dass zwei gestohlen worden wären. Selbst das Glöcklein schwebt nicht wie in den Kirchen des Tales in einem spitzen Turm, sondern in einer zierlichen Kuppel. 

 

Waldhof
Zwischen Ebene und Ischgl ist auf der südlichen Talseite nur eine einzige Siedlung, die heute aus 13 Häusern und 2 Wirtschaftsgebäuden besteht - der Weiler Waldhof.
Wie der Name schon sagt, ist die Siedlung aus einem Einzelhof entstanden. Der Waldhof war ursprünglich ein Lehen der Gemeinde Sins (Sent) im Engadin. Viele Geschlechter waren seit 1681 Besitzer dieses Hofes. Der Hof hatte aber immer 2 Besitzer und das alte Bauernhaus in Waldhof ist eigentlich heute noch ein Doppelhaus für zwei Parteien mit den Hausnummern 103 und 104. Seit 1840 ist der Hof im Besitz der Walser.
Zu Beginn dieses Jahrhunderts gelang es Nikolaus Walser durch Kauf den ganzen Hof in seinen Besitz zu bringen. Nikolaus und Judith Walser, geb. Pfeifer bewirtschafteten damals den Waldhof und hatten eine stattliche Anzahl von Kindern.

Der Waldhofbauer vulgo s'Stöffa Klasli bewirtschaftete mit seiner Familie und mit Dienstboten einen großen Bauernhof mit über 20 Stück Großvieh. Zu seinem Hof gehörte auch der gesamte Wald und eine Eigenjagd. Sein Besitz erstreckte sich von der Talstraße bis zum Birkentalkopf. Er wurde deshalb in Ischgl immer 'der reiche Waldhofbauer' genannt.
In den frühen 30er-Jahren haben seine Söhne den Hof entscheidend verbessert und modernisiert. Vom Großtalbach wurde eine Hochdruckleitung gelegt und ein Elektrizitätswerk gebaut. Um den Eigenwald richtig zu nutzen wurde ein Sägewerk errichtet. Der Stall und die Wirtschaftsgebäude wurden in dieser Zeit ebenfalls neu gebaut. Damit war der Waldhof in den 30er Jahren einer der reichsten und fortschrittlichsten im Paznaun.
Aber dann kam der 2. Weltkrieg. Fünf Söhne rückten in den Krieg ein, lange Jahre fehlten am Hof die eigenen Arbejtskräfte. Nach dem Krieg war ein allmählicher Verfall des Hofes nicht mehr aufzuhalten. Die Söhne Johann und Franz fielen im Krieg. So wurde der Hof von den Söhnen Josef, Eduard und Karl gemeinsam bewirtschaftet, ohne dass der Hof aufgeteilt wurde. Als die Söhne Eduard und Josef heirateten, musste im Jahr 1952 für die Mutter Judith und für die Geschwister ein eigenes Wohnhaus errichtet werden. 1966 kam zum neuen Haus im Waldhof noch ein eigenes Wirtschaftsgebäude hinzu. Auf das Elektrizitätswerk wurde eine Tischlerwerkstatt aufgebaut.
Damals haben im Waldhof drei Familien gewohnt:
1949 Eduard und Anna Walser geb. Zangerl mit den Kindern Johann (1950), Edith (1952) und Stefan (1956)
1951 Josef und Maria Walser, geb. Peer mit den Kindern Helga (1952), Martha (1953), Marlies (1956), Peter (1957), Gebhard (1959), Anna (1960), Angelika (1961), Elmar und Wilhelm (1964), Wolfgang und Renate (1965),
1962 Karl und Gretl Walser, geb. Siegele mit den Kindern: Kurt (1964), Hubert (1965) und Klaus (1970)
Als im Jahre 1967 das längst baufällige Schulhaus in Vergröß erneuert werden musste, entschied man sich von Seiten der Gemeinde dafür, das Unterdrittler Schulhaus in Waldhof zu bauen. Durch den Schulhausbau entstand damals das erste Stück Schotterstraße, das später ( 1972) bis zum Haus Nr. 103 verlängert wurde. Dadurch wurde der Waldhof durch einen Fahrweg erschlossen, der aber einige Jahre im Winter nicht befahrbar war, weil er von der Gemeinde nicht geräumt wurde. Je schneller die Entwicklung in Ischgl ihren Lauf nahm, desto mehr schien diese im Waldhof nachzuhinken. Dies hatte mehrere Gründe. Der Waldhof ist zum größten Teil ein geschlossener Hof. Es war deshalb nicht möglich, den Hof auf die drei Brüder Josef, Eduard und Karl aufzuteilen. Viele Teilungspläne wurden erstellt, viele Teilungsverträge wurden geschrieben und nachher wieder verworfen. Im Zuge dieser langwierigen Teilungsverhandlungen entstanden, zum Teil von der Tiroler Landesregierung dazu veranlasst, zwei Häuser, das Haus Nr. 217 von Eduard, im Jahre 1969 und das Haus Nr. 216 von Josef Walser im Jahre 1971. Es wurden aber nicht einmal die Baugründe aus dem Gesamtbesitz herausgelöst und als Eigentum im Grundbuch eingetragen. Somit lasteten die dadurch entstanden Schulden auf dem gesamten Hof.
Als im Juli 1972 Josef Walser starb, hinterließ er eine Witwe mit elf Kindern. Dadurch wurde es noch schwieriger, den Hof auf die drei Parteien aufzuteilen.
Das einst in den 30er-Jahren dem Fortschritt dienende Elektrizitätswerk in Waldhof hat später nach dem 2. Weltkrieg die Entwicklung behindert. Das E-Werk lieferte nämlich Gleichstrom. Von riesigen Gleichstrommotoren wurden mehrere Seilbahnen betrieben, und die Arbeit auf dem Hof wurde dadurch erleichtert. Außerdem spendete das Werk elektrisches Licht. Aber die Technik konnte in den Häusern nicht Einzug halten, wie anderswo. Man konnte keinen Elektroherd und keinen Kühlschrank, keine Gefriertruhe und keine Waschmaschine mit Gleichstrom betreiben. Ein Wechselstromgenerator wurde zwar noch angekauft aber nicht mehr eingebaut. Weil sich aber doch niemand von dem Strom, der gratis geliefert wurde, trennen wollte, dauerte es bis 1973 bis im Waldhof das erste Haus (Nr. 217) an das Stromnetz der Vorarlberger Illwerke angeschlossen wurde, obwohl das neue Schulgebäude seit 1969 schon einen Stromanschluss hatte. Das Elektrizitätswerk sowie die Hochdruckleitung existieren schon längst nicht mehr. Nur rostige Hydranten sind heute noch stumme Zeugen vom einstigen Fortschrittsglauben.
Auch der Fremdenverkehr setzte im Waldhof sehr spät ein. Als im Jahr 1973 im Haus Nr. 216 (heute Haus Alpenland) die ersten Gästezimmer vermietet wurden, war Ischgl schon längst ein bekannter Fremdenverkehrsort. Erst im Winter 1978 - 79 wurden im Haus Nr. 217 (Haus Birkheim) die ersten Gäste beherbergt. Im Jahre 1980 gelang es dann, den Hof endgültig aufzuteilen. In der Folge wurde der gesamte Kulturgrund neu vermessen und ins Grundbuch eingetragen. Die Wiesen östlich des Weilers wurden alle kultiviert, und es entstand ein Wirtschaftsweg bis hinauf zum Wald. Erst als die Besitzverhältnisse endgültig geregelt waren, setzte im Waldhof eine rege Bautätigkeit ein. Das Haus Alpenland wurde 1982 und 1989 umgebaut und erweitert. Stall und Scheune des einstigen Hofes mussten einem Parkplatz für Gäste weichen.
Das Schulhaus in Waldhof war lediglich 5 Jahre in Betrieb. Mit Beschluss vom 15. 8. 1975 wurde der Schulbetrieb an der einklassigen Volksschule eingestellt. Im Herbst 1984 wurde das Schulhaus gänzlich umgebaut. Aus dem Klassenzimmer, dem Gymnastikraum und allen Nebenräumen sind zur schon vorhandenen Wohnung 3 weitere Wohnungen entstanden.
Die Gemeinde hat in der 2. Hälfte der 80er Jahre die Straße asphaltiert und die Straßenbeleuchtung aufgestellt, 1993 wurde der Waldhof an das Kanalnetz des Abwasserverbandes Oberpaznaun angeschlossen. Der Waldhof von damals ist zu einem Weiler mit 13 Häusern angewachsen. Zwei landwirtschaftliche Kleinbetriebe bewirtschaften und pflegen den größten Teil des verbliebenen Kulturgrundes. 

 

Vergröss
Einer der kleinsten Weiler der Gemeinde Ischgl, in dem früher auch die Schule des Unterdrittels untergebracht war, ist der Weiler Vergröß.
Derzeit besteht dieser Weiler aus drei Häusern, von denen eines (Walser Edwin, Gasthof Talblick, Hnr. 86a) ständig bewohnt ist, die anderen beiden (Wechner Roman, Hnr. 87 und Zangerl Herbert, Hnr. 90a) der Vermietung dienen.
Vergröß liegt etwas erhöht über der Talsohle am Sonnenhang des Paznaun. 

 

Unterschrofen
Wie Vergröß ist auch Unterschrofen ein sehr kleiner Weiler im Unterdrittel. Neben dem Haus der Familie Winkler Eugen (Hnr. 85) ist hier noch die Hofstelle des Ganahl Nikolaus (Hnr. 340), sowie mehrere Wirtschaftsgebäude angesiedelt.
Etwas östlich des Weilers Unterschrofen befinden sich die landwirtschaftlichen Anwesen des Zangerl Emil (Hnr. 307) und Walser Edwin (Hnr. 86) 

 

Versahl
Dies ist der größte Weiler im Unterdrittel und wird von ca. 50 Personen bewohnt. Auch sind in diesem Weiler noch einige landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt.
Wie in der gesamten Gemeinde werden auch in Versahl in den meisten Häusern Zimmer bzw. Ferienwohnungen an Gäste vermietet. 

 

Innerversahl - Marthakapelle
Innerversal gehört zu den ältesten Siedlungen des Paznaun. In den 'Erlen' standen einst zwei Höfe: ein Gasthaus und die Martinskapelle. Der Fimberbach überschwemmte mehrmals die Siedlung und so wurde im 19. Jh. die Hoffnung auf ein Weiterbestehen des Weilers aufgegeben. Noch vor wenigen Jahren konnte man Mauerreste der Martinskapelle und des Gasthauses feststellen. Bei der Froschlacke in der Nähe des ehemaligen Innerversahl ist eine neue Siedlung im Entstehen. Ischgler Frauen fassten den Entschluss, in diesem Ortsteil eine Kapelle zu errichten. Die Gemeinde stellte das Grundstück zur Verfügung. Mit Spenden der Bevölkerung, unentgeltlichen Arbeitsstunden von Einheimischen und Sachleistungen von verschiedenen Firmen wurde nach den Plänen von Architekt Ladner aus Zams im Juni 1994 mit dem Bau der Kapelle begonnen. Im Mai 1995 war sie fertiggestellt. Die neue Kapelle wird der hl. Martha geweiht. Diese 'Gastgeberin des Herrn', wie sie genannt wird, scheint uns ein ideales Vorbild - sind doch alle Frauen im Ort Gastgeber.'
Die Kapelle hat den Grundriss eines Drehzylinders, überdacht von einem Holzdachstuhl, verfertigt von der Firma Jäger in Ulmich. Auf einem Würfel ist ein Drehkegelstumpf aufgesetzt. Alle Holzteile - Decke, Boden und Gestühl sind aus massivem Lärchenholz. Den Altar ziert die Figurengruppe Jesus, Martha und Maria. Es ist dem Schnitzer Josef Jehle aus Ahornach trefflich gelungen, die zwei verschiedenen Charaktere der Frauen plastisch darzustellen. Als Erinnerung an die alte, verschwundene Kapelle ziert die Westwand eine kleine Holzplastik des hl. Martin. Zu jeder Tageszeit wird die durch bunte Mosaikfenster einstrahlende Sonne die in Andacht versunkenen in ein buntes Kleid tauchen.

Die Fenster in der Kapelle zur hl. Martha:
Sinnvolle Ornamente haben die heimischen Lehrerkünstler Andreas Salner, Bernhard Walser und Paul Zangerl mit ihren vielen 'Glasscherben' zusammengefügt. Jedes Fenster steht im Zusammenhang mit der hl. Martha.

Rund- und zwei Schmalfenster von Andreas Salner:
Das Rundfenster baut sich aus Kreisen und Kreissegmenten auf. Der Innenkreis symbolisiert das Göttliche, aus dem sich ein Kreis mit den Farben der Freude aufbaut. Aus diesem Zentrum entspringen ein Stern und ein weiterer Kreis, die komplementär zum Innenkreis aufgebaut sind. Diese geometrischen Figuren sollen das weltliche Leben mit all seiner Widersprüchlichkeit, seiner Großartigkeit und Vielfalt im negativen wie auch positiven Sinn ausdrücken. Der äußerste und größte Kreis soll zeigen, dass trotz aller Verzweiflung, die das Leben verursachen kann, am Ende Versöhnung und Verzeihung stehen sollen. Das linke Fenster soll Stärkung symbolisieren, die Herbergsuchende, Arme und Schwache brauchen. Das Fenster rechts soll auf eine positive Weltanschauung im Sinne von Gastfreundschaft und Großzügigkeit hinweisen.

Schmalfenster von Bernhard Walser:
Dargestellt ist ein Schiff mit Segel, dieses reicht hinauf zum Kreis, der für das Göttliche steht. Somit wird Gott zum Steuermann, der das Schiff an das sichere Ufer leitet.

Schmalfenster von Paul Zangerl:
Das Glasbild zeigt einen in Ketten gelegten Drachen, besiegt durch Kreuz (roter Längsbalken) und Weihwasser (Tropfen oberhalb des Drachenkopfes).

Seitliche Rundfenster (B. Walser und P. Zangerl)
Die beiden Rundfenster beziehen sich auf die Bibelstelle, in der es heißt: 'Wenn das Samenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. ' Das Werden, das Aufgehende, symbolisiert durch die Ostseite als Ort des Sonnenaufgangs, ist in warmen Farbtönen gehalten. Senkrechtes, Organisches, offene Blüten unterstreichen diesen Eindruck. Die sterbende Blüte an der Westseite dem Ort des Sonnenunterganges, gehalten in eher kalten Farbtönen, symbolisiert den Tod, der nicht Ende ist, sondern den Keim neuen Lebens in sich trägt. 

 

Pasnatsch
Hier kann man mittlerweile nicht mehr von einem Weiler, sondern von einem Ortsteil von Ischgl sprechen, da Pasnatsch mittlerweile komplett mit dem Hauptort zusammengewachsen und verbunden ist.

Maria-Schnee-Kapelle
Die Maria-Schnee-Kapelle von Pasnatsch zählt sowohl von ihrer stattlichen Größe, als auch von ihrer künstlerischen Ausstattung her zu den bedeutendsten Sakralbauten der Gemeinde Ischgl.
Im Jahre 1643 erbaute Nikolaus Moritz die erste Kapelle (= der heutige Chorraum). 1708 wurde die Kapelle vergrößert und erhielt ihre heutige Form. Als am 30. August 1673 die Pfarrkirche zum Hl. Nikolaus bei einer verheerenden Feuersbrunst stark beschädigt wurde, und in den Jahren 1756 und 1757 die Ischgler ihr heutiges Gotteshaus errichteten, wurde der Gottesdienst in der Pasnatscher Kapelle abgehalten.
Bei der Maria-Schnee-Kapelle handelt es sich um ein Bauwerk mit einem zweijochigen, steilgiebligen Langhaus über rechteckigem Grundriss und mit einem polygonalen Chorschluss (3/8 - Chor) im Süden.
Die Außenarchitektur ist am Chor mit vier kräftigen Strebepfeilern, an den Langhaus- und Chorwänden mit sechs Spitzbogenfenstern und an der Giebelseite mit einem Rundbogenportal und zwei flankierenden Rundbogenfenstern gegliedert. Über dem Portal ist ein überdachtes Kruzifix aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts angebracht. Die Kapelle weist ein steiles, kaum vorspringendes Schindeldach auf. Auf dem Dach über dem Chorbogen steht ein achtseitiger Dachreiter mit Zwiebelhaube. Im Türmchen hängen zwei Glöcklein aus dem Jahre 1708. Durch eine Türe mit barockisierendem Fischgratmuster gelangt man in einen hohen Innenraum, der durch seine Helligkeit überrascht. Den rechteckigen Betraum schmückt eine flache Holzkassettendecke mit Schnitzdekor aus der Zeit um 1708. Kielbogige Stichkappen ruhen auf Konsolen und wölben das mit einem rundbogigen Triumphbogen eingezogene Presbyterium ein. Das Kapelleninnere besitzt ein reichhaltiges Inventar, das zum Teil von erlesener künstlerischer Qualität ist.
Besondere Beachtung verdient der prächtige, etwa 150 Zentimeter hohe Hauptaltar. Es ist ein reich geschnitzter, nischenbesetzter Tabernakelbau mit vorspringendem Mittelteil, gegliedert mit weintraubenumwundenen gedrehten Säulen auf kannelierten Sockelstücken. In den Nischen sehen wir von links nach rechts die Heiligen Andreas, Katharina, Sebastian, Anastasia und Theodor, auf einer Volutenkrone Gottvater mit Weltkugel, darunter die Taube des Hl. Geistes. Dieses Altärchen stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, ist nicht signiert und wird traditionell dem bekannten Barockbildhauer Michael Lechleitner aus Grins ( 1614 - 1669) zugeschrieben. Über dem Altar hängt seit ca. 1950 ein Bild mit Maria als Königin des Skapuliers und der armen Seelen. Laut 'Tinkhauser-Rapp malte das Ölbild der in Ischgl geborene und in Landeck ansässige Kunstmaler Josef Pfeiffer d. J. (1800 - 1874). Es zierte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zirka 1950 den Hauptaltar. Während dieser Zeit wurde der herrliche Lechleitner-Altar im Gasthof Adler auf dem Dachboden verwahrt.
Die beiden Assistenzbilder des ehemaligen Altarbildes schuf ebenfalls Josef Pfeiffer d. J. Sie zeigen die Muttergottes mit Jesuskind (links) und den Hl. Josef mit Lilie (rechts).
Die neuromanischen Seitenaltäre stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der linke Seitenaltar birgt in einem rundbogigen. breit gerahmten Altarbild die Verkündigung Mariens, in der Predellazone das gemalte Haupt des Geißel- säulenchristus, der rechte Seitenaltar in der Mitte die Gnadenmadonna von Einsiedeln und in der Predella das Haupt der trauernden Maria. Die Seitenaltarblätter stammen nicht aus dem 19. Jahrhundert, sondern sind älteren Ursprungs! Diese neuromanischen Altäre sind von Ignaz Kurz aus Pasnatsch, gestorben 1874 in Graz, gestiftet worden.
Die linke Langhauswand schmückt ein kleines Altärchen von 1672 und mit dem Monogramm 'I.P.'. Mit I.P. signierte gelegentlich der Ischgler Maler und Restaurator Josef Pfeifer d. Ä. ( 1776 - 1841). Es ist anzunehmen, dass er das Altärchen einer Renovierung unterzogen hat.
Das zierliche Altärchen hat historische Bedeutung. Es erinnert an die schreckliche Pestzeit. Im Dreißigjährigen Krieg (1618- 1648) sollen kaiserliche Truppen auch durchs Paznaun zu den Kriegsschauplätzen gezogen sein und im Jahre 1630 die Pest ins Paznaun gebracht haben. An der rechten Langhauswand hängt ein Wundmalkruzifix mit Maria dolorosa aus der Zeit um 1700. Dieses Kruzifix mit eingelegten Reliquien an den Kreuzbalken ist ein bemerkenswertes Denkmal. Es erinnert an die Skapulierbruderschaft, die Gabriel Barbal, von 1690 bis 1714 Pfarrer von Ischgl, gegründet hat. Am 6. Oktober 1698 wurde die Maria-Schnee-Kapelle das Domizil der Bruderschaft und vom Fürstbischof Ulrich VI. von Chur mit kostbaren Reliquien - sie befinden sich auf den Kreuzbalken des eben beschriebenen Kruzifixes - begabt.
An den Langhauswänden hängen auch zwei reich geschnitzte vergoldete Rokokorahmen mit den Gemälden Joachim (rechts) und Anna (links), um 1760. Beachtenswert ist die Kleinplastik an der Kapellenrückwand. Auf einer Konsole sehen wir die HI. Barbara. Die Figur stammt wohl aus dem 17. Jahrhundert. Die Stationsbilder sind ohne künstlerische Bedeutung, sie wurden am 2. November 1813 geweiht und eingesetzt. Die Betstuhlwangen zeigen Schindelpilasterdekor und stammen aus der Zeit um 1680.
1987/88 wurde das Kirchlein einer umfangreichen Renovierung unterzogen. Sein gepflegter Zustand beweist, dass es heute noch von der heimischen Bevölkerung besucht wird und für das religiöse Leben in 1schgl eine nicht unbedeutende Rolle spielt. 

 

Paznaun
Paznaun ist die vermutlich älteste Siedlung des Tales, die diesem auch den Namen gab. Mittlerweile sind auch in diesem Weiler beinahe alle alten Häuser diversen Neubauten zum Opfer gefallen und verschwunden. Zusätzlich findet man hier auch noch verschiedene landwirtschaftliche Gebäude.

Die Vierzehn Nothelfer Kapelle
Die vermutlich erste, 1675 erbaute Kapelle zu den Vierzehn Nothelfern im Weiler Paznaun stand ursprünglich in unmittelbarer Nähe der Trisanna. 1762 wurde sie durch Hochwasser beschädigt und 1764 durch ein weiteres Hochwasser zerstört. 1765 errichtete man daher an einem sicheren Standort eine neue, die jetzige Kapelle. Der Hauptaltar zeigt das Gemälde Mariahilf und die 14 Nothelfer. 

 

Valzur
Bis zu den Katstrophentagen im Februar 1999 bestand dieser Weiler aus den beiden Siedlungen Obervalzur und Untervalzur. Am 24.02.1999 um 16.05 Uhr wurde der Bereich Untervalzur durch eine riesige Staublawine zerstört. Noch im selben Jahr wurde für die betroffenen Familien unter großer Mithilfe des Landes Tirol und der Gemeinde Ischgl ein neuer Siedlungsbereich erschlossen und neue Wohnhäuser an einem sicheren Standort errichtet. Im Bereich des zerstörten Untervalzur wurde von der Gemeinde ein Denkmal zur Erinnerung an diese Katastrophe errichtet.

Lourdeskapelle
Die Lourdeskapelle in Valzur wurde im Jahre 1897 nach Plänen von Pfarrer Schranz und unter dessen Leitung erbaut. 1951 wurde die Kapelle von Kathrein Johann renoviert. Er ließ bei der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck eine dis-Glocke mit einem Gewicht von 20 kg gießen. Die Glocke ist eine Zinnbronzemischung (80% Kupfer und 20% Reinzinn). Der Preis der Glocke betrug S 1.200.-. Joch und Schwengel wurden vom Schmiedemeister Anton Gaim aus Innsbruck angefertigt (Preis: S 15.-).
1992 wurde die Kapelle im Auftrag der Gemeinde von Malermeister Vogt Karl aus Ischgl ausgemalt. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Kapelle führte am 30. August 1997 am Abend eine Prozession von Mathon zur Lourdeskapelle. Dort wurde von Hw. Pfarrer Alois Attems ein Gottesdienst gefeiert. Wenn man die Kapelle genauer betrachtete, konnte man feststellen, dass sie in einem desolaten Zustand ist. Das Dach war morsch, die Mauern überwachsen und voller Risse. Die Fliesen im Innenbereich ebenso risshaft und die Malereien abgewittert. Nach Gesprächen mit den Valzurern wurde von diesen zugesagt, die Kapelle zu renovieren. Der Gemeinderat der Gemeinde Ischgl bewilligte den Vorschlag, dass die Gemeinde für die Materialkosten aufkommt, die Arbeitsleistungen waren von den Valzurern selbst zu erbringen
So konnte im Sommer 1998 der Dachunterschuss erneuert und das Dach mit Kupfer neu eingedeckt werden. Im Sommer und im Herbst 1999 wurden die Mauern saniert und verputzt, der Aufgang neu gestaltet und mit Platten gelegt, im Innenbereich neue Fliesen gelegt, Fenster eingebaut, ein schmiedeeisernes Gesims auf den Mauern angebracht, der Holzzaun erneuert und die Kapelle innen und außen neu gemalt. Weiters wurden rechts und links der Kapelle auf den Sockeln Sockelleuchten sowie in der Kapelle ein Strahler angebracht. Nun erstrahlt die Lourdeskapelle wieder in neuern Glanz und lädt die Wallfahrer zu einem Gebet ein. 

 

Gewerbegebiet Valzur
Westlich des Weilers Valzur wurde von der Agrargemeinschaft Mathon eine Grundfläche zur Errichtung eines Gewerbegebietes zur Verfügung gestellt. Hier besteht für einheimische Betriebe die Möglichkeit sich anzusiedeln und Betriebsräumlichkeiten zu errichten. Bisher wurde dies nur von der Silvretta Seilbahn AG und der Fa. Deuschl Peter wahrgenommen. 

 

Piel
Piel ist der westlichste Weiler der Gemeinde Ischgl, nur wenige Hundert Meter von der Gemeindegrenze zu Galtür entfernt. Hier leben ca. 20 Bewohner und werden auch einige Ferienwohnungen und Zimmer zur Vermietung angeboten.